Urban Explorer – Heilstätten Hohenlychen

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts grassierte in Deutschland besonders unter den Arbeitern und den armen Bevölkerungsschichten die Tuberkulose. Um die Krankheit therapieren zu können, reichten die bisherigen Heilstätten nicht aus. So gründete Gotthold Pannewitz 1903 die Heilstätten Hochenlychen. Es entstand ein Kindersanatorium und einige Zeit später kam ein Frauensanatorium hinzu.
Im Ersten Weltkrieg wurden die Heilstätten Hochenlychen als Lazarett genutzt. 1935 übernahm Karl Gerhardt die Leitung der Heilstätten Hochenlychen. Da die Zahl der Tuberkulosekranken immer mehr zurück ging, legte man den Schwerpunkt der Behandlungen auf Sport- und Arbeitsschäden und Wiederherstellungschirurgie. Aufgrund dieser Voraussetzungen wurden die Heilstätten Hochenlychen zum Reichssportsanatorium erklärt. Außer den zu behandelnden Patienten verbrachten auch viele Funktionäre der NSDAP und internationale Gäste ihren Erholungsaufenthalt in Hohenlychen.

Mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges brach ein ganz schwarzes Kapitel über Hohenlychen herein. Die Heilstätten wurden als Lazarett genutzt und später wurden auch Menschenversuche mit Wundinfektionen an Frauen des KZ Ravensbrück durchgeführt.

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges nutzten die russischen Truppen die Heilstätten als Lazarett und Geburtenstation. Ein Teil der Gebäude wurde zu Wohneinheiten für Soldaten umfunktioniert. Mit dem Abzug der sowjetischen Truppen wurde die Heilstätten geschlossen und ist seitdem verlassen.